Die Geschichte von Capoeira

Die Geschichte der Capoeira beginnt zur Zeit der Kolonialisierung Brasiliens.
Sie entstand aus den Auswirkungen der Beziehungen zwischen den europäischen Eroberern auf der einen Seite und den Indianern und Sklaven aus Afrika auf der anderen.

 

Für die Erkundung der Neuen Welt mussten zunächst neue Arbeitskräfte her:
Sowohl für die Gebäudekonstruktion, als auch für den Ackerbau und für sonstige körperliche Arbeiten. Nach den erfolglosen Versuchen, Indianer dafür zu beschäftigen, wurden die ersten Sklaven aus Afrika nach Brasilien gebracht (Mitte des 16. Jahrhunderts). Schon seit dem 15. Jahrhundert praktizierten die Portugiesen den Handel von Sklaven aus Afrika.

 

Schon während der Reise nach Brasilien verstarben auf den Sklavenschiffen - genannt „Tumbeiros“ - schon viele durch Krankheiten und den unmenschlichen Zustand, in dem sie sich befanden. Die Fahrt überlebten nur  ca. 40%. Bei ihrer Ankunft in Brasilien wurden die restlichen Überlebenden versteigert. Dort arbeiteten sie dann von früh bis spät im Ackerbau auf Zuckerrohrplantagen oder als Sklaven in Herrenhäusern. Sie lebten fernab von Reichtum in Sklavenunterkünften, genannt „ Senzalas“. Im 16. und 17. Jahrhundert waren Rio de Janeiro, Salvador und Recife die größten Empfänger afrikanischer Sklaven.

 

Als Antwort auf die Bestrafungen folgte mit der Zeit Gegenwehr der Sklaven. So wurden Besitzer und Herren ermordet, Produktionen wurden verweigert und Selbstmorde wurden ausgeübt.
Der Widerstand manifestierte sich auch in der Kultur der Sklaven. Tänze, Rhythmen, Gebete und Gesänge wurden als Ablenkung vom Alltag der Sklaverei angesehen. Auch wurde nicht selten geflüchtet und so oblag es dem sogenannten „Capitao do Mato“ die geflohenen Sklaven wieder einzufangen und zurückzubringen, tot oder lebendig. Die Sklavenunterkünfte dienten zur Ausübung der Gesänge und Tänze, als Tarnung  der Fluchtmöglichkeiten. So entstanden die Anfänge der brasilianischen Kampfkunst.

 

Die Fluchten der Sklaven wurden nach und nach organisierter. In der Freiheit bot die übersichtliche Waldlandschaft eine gute Möglichkeit, sich gegen die Verfolger zu wehren. Die Gebiete mit niedriger Vegetation, genannt „Tupy Caapuera“,  haben den Flüchtlingen und deren Kampf letztendlich den Namen gegeben: Capoeira.

 

Die Sklaven, die ihre Freiheit erlangt hatten, gründeten Zufluchten im Wald, diese nennt man „Quilombos“. Im 16. Jahrhundert gab es zahlreiche solcher Gemeinschaften, hauptsächlich in den Regionen Pernambuco und Alagoas, in denen schließlich eine eigene Nation namens „Palmares“ entstand.

 

 Fortsetzung folgt...